Bildnis von Fürstpropst Clemens Wenzeslaus von Sachsen

DER LETZTE FÜRSTPROBSTCLEMENS WENZESLAUSVON SACHSEN

Clemens Wenzeslaus von Sachsen (1739–1812), der letzte Fürstpropst von Ellwangen, war einer der mächtigsten deutschen Kirchenfürsten seiner Zeit: eine Karriere, die mit der Säkularisation abrupt endete.

Schloss ob Ellwangen aus der Luft

Hier verbrachte der Fürstpropst einige Jahre.

WESHALB KAM CLEMENS WENZESLAUS NACH ELLWANGEN?

Da er die Ämter des Kurfürsten von Trier sowie des Bischofs von Augsburg in Personalunion ausübte, genoss Clemens Wenzeslaus bereits ein sehr hohes Ansehen. Deshalb berief man ihn um 1770 als Beistand des erkrankten Fürstpropstes Anton Ignaz Fugger nach Ellwangen. Sieben Jahre später übernahm er dessen gesamte Regierungsgeschäfte und wurde schließlich elf Jahre darauf selbst vom Stiftskapitel zum Oberhaupt gewählt.

Grüner Hof von Ellwangen

Den Winter über lebte er im Grünen Hof.

WARUM WOHNTE ER IM WINTER NICHT IM SCHLOSS?

Weil die zum Schlosshof gelegenen Arkadengänge damals noch unverglast waren, ließen sich die Wohnräume mit den gusseisernen Öfen aus der fürstpröpstlichen Eisenhütte in Wasseralfingen nur schwer beheizen. Deshalb erklärte Clemens Wenzeslaus den sogenannten Grünen Hof, ein noch heute in der Innenstadt von Ellwangen existierendes Gebäude, zu seiner Winterresidenz.

Violine im Musikzimmer von Schloss ob Ellwangen

Eine seiner Leidenschaften war die Musik.

WOMIT BESCHÄFTIGTE SICH DER FÜRSTPROPST?

Während seiner Regentschaft spielten die fürstlichen Jagden eine große Rolle. Clemens Wenzeslaus liebte die Wildschweinjagd und veranstaltete im nah gelegenen Virngrund-Wald zahlreiche repräsentative Treibjagden. Seine zweite große Leidenschaft galt der Musik. So ist überliefert, dass der Fürstpropst mehrere Instrumente spielte und bei seinen Aufenthalten im Schloss jedes Mal der Flügel gestimmt werden musste.

Bildnismedaillon Herzog Friedrich II. als Kurfürst

Herzog Friedrich II. als Kurfürst.

WARUM GING SEINE REGIERUNG ZU ENDE?

Die weitreichenden politischen Veränderungen im Gefolge der Französischen Revolution und der Säkularisation betrafen auch Fürstpropst Clemens Wenzeslaus. Nachdem er bereits 1801 sein Amt als Erzbischof von Trier verloren hatte, musste er im Jahr darauf die militärische Besetzung der Fürstpropstei Ellwangen dulden. Die anschließende Inbesitznahme durch Kurfürst Friedrich II. von Württemberg führte schließlich zur Absetzung des Fürstpropstes, die im Reichsdeputationshauptbeschluss von 1803 bestätigt wurde.

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