Detail eines Freskos im Museum von Schloss ob Ellwangen

EIN SCHLOSS MIT VIELEN BAUHERRENSTILGESCHICHTE

Imposant erhebt sich Schloss ob Ellwangen über der Stadt. Um 1200 als Burg zum Schutz der Siedlung errichtet, diente sie den Äbten des Benediktinerklosters als repräsentative Burg. Die späteren Fürstäbte und Fürstpröpste veränderten die Anlage jeweils im Stil ihrer Zeit.

Ansicht von Schloss ob Ellwangen

Die Anlage stammt noch aus der Stauferzeit.

PRÄGNANTE LANDMARKE

Ähnlich wie die Großcomburg bei Schwäbisch Hall oder das Schloss der Pfalzgrafen in Heidelberg thront auch das Schloss ob Ellwangen über der Stadt, für jedermann weithin sichtbar. Was ursprünglich seinen militärischen Grund hatte – die beherrschende Lage der Burg mit weiter Sicht – macht die Anlage aus der Stauferzeit zugleich zum markanten Wahrzeichen. Gemeinsam mit der Wallfahrtskirche auf dem in der Nähe gelegenen Schönenberg prägt sie die Silhouette Ellwangens von weitem.

Bildnis Fürstpropst Johann Christoph I. von Westerstetten

Er baute die Burg zu einem Renaissanceschloss aus.

DIE BURG DER STAUFERZEIT

Im ausgehenden 12. Jahrhundert stieg Abt Kuno zum Reichsfürsten auf. Das war Anlass, auf dem heutigen Schlossberg eine Burg zu errichten, als Zeichen seiner Stellung als Landesherr. Von der mittelalterlichen Burganlage haben sich der vorgelagerte Graben, die Ringmauern im Norden, zwei Zwinger im Süden und Westen sowie das romanische Tor nördlich vom Michaelsturm erhalten. Als typisch für Bauwerke der Stauferzeit gelten die markanten Buckelquader der Mauern.

Innenhof von Schloss ob Ellwangen

Der Arkadenhof des Schlosses.

AUF DEM WEG ZUM SCHLOSS

Der entscheidende Umbau zum Schloss fand am Beginn des 17. Jahrhunderts statt. Unter Fürstpropst Johann Christoph I. von Westerstetten entstand, ganz typisch für die Renaissancearchitektur, der geschlossene Baukörper, ehemals von vier Ecktürmen bekrönt. Vier Gebäudeflügel umschließen einen eleganten Innenhof. Seine feinen, offenen Arkadengänge auf drei Geschossen erinnern an die Leichtigkeit eines italienischen Palazzos – auch das ein typisches Element der Renaissance.

Luftansicht von Schloss ob Ellwangen

Die Vierflügelanlage des Schlosses aus der Renaissance links und eine erhaltene Ringmauer rechts im Bild.

Thronsaal von Schloss ob Ellwangen

Eine Stuckdecke krönt den heutigen Thronsaal.

WEIT GREIFENDE REPRÄSENTATION IM BAROCK

100 Jahre später erhielt das Renaissanceschloss eine barocke Überarbeitung. Für ein einheitliches Bild des Äußeren wurde der gesamte Bau unter einem Mansardendach gefasst. Ein typisch barockes Bauprojekt war das neue doppelläufige Treppenhaus, ein repräsentativer Zugang zu den Räumen des Fürstprobstes. Das Innere des Schlosses und die Schlosskirche erhielten prächtige Stuckdecken und Wandfresken. Die barocke Gestaltung erfasste auch die Stadt: Ellwangen wurde zur barocken Residenzstadt ausgebaut.

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